Bookish Moments

[Rezension] Was bleibt sind wir – Jill Santopolo

Bettina B. | Samstag, 17. März 2018 | Kommentieren
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Originaltitel: The Light we lost | Preis: € 12,99 [D] (Paperback) € 9,99 [D] (E-Book) |
Verlag: Heyne< | ET: 12.02.2018 | Seiten: 384 | Reihe: 1 von 1
ISBN: 978-3-453-42215-5 | Bewertung: 6/6

Inhalt

Zwei Menschen. Ein Augenblick. Was wäre wenn?

Lucy und Gabe treffen sich mit Anfang zwanzig in einem Uni-Seminar, und diese Begegnung verändert ihr beider Leben für immer. Gemeinsam lernen sie die erste große Liebe kennen. Nur eines bedenken sie nicht: dass ihre Wünsche sie immer weiter auseinander treiben könnten. Lucy macht Karriere in New York, während Gabe als Fotograf um die Welt reist. Trotzdem können sie einander dreizehn Jahre lang nicht vergessen. Werden sie erneut zueinander finden? Ein einziger Augenblick könnte das entscheiden …

Quelle: Heyne<
So beginnt es…

Ich kenne dich bereits mein halbes Leben.

Zitat / Zitate
Urplötzlich fühlte ich mich mit dir verbunden, als ob deine Hand auf meinem Haar mehr bedeutete als nur ein paar unruhige, nervöse Finger.
Beurteilung
Für mich war dieses Buch eine absolute Herausforderung. Zum einen, weil es eine wieder sehr intensive, tiefgründige und emotionale Geschichte verbarg in sich und zum anderen katapultierte es mich ins Jahr 2001 zurück und noch dazu zu einem ganz bestimmten Moment, der mich persönlich sehr sehr einnahm. Dennoch wagte ich diesen Schritt und las es, auch wenn sehr sehr viele Tränen dabei flossen.

Das Cover ist wie beim vorherigen Band zuvor mal wieder mega toll gestaltet mit der Stadt Las Vegas darauf, der verschörkelten Schrift in meiner Lieblingsfarbe Blau und es schimmert so toll. Ich liebe es einfach.♥

Achtung Triggergefahr!

Die Geschichte beginnt damit, dass sich zwei junge Studenten am 11. September 2001 begegnet, wo ein sehr schlimmer Vorfall sich am World Trade Center ereignete und sie dieses Ereignis mitbekamen hautnah und Angst um ihr Leben hatten, da sie nicht wussten, wie es weitergehen soll. Dieser Tag hatte aber für die beiden auch was gutes. Sie kamen sich näher als erwartet, aber er endete auch recht schnell. Ihre Wege trennten sich für sehr lange Zeit und wie der Zufall es will, begegnen sie sich zufällig wieder und es hat an ihren Gefühlen nichts geändert.

Die Handlung ist aus der Perspektive von Lucy geschrieben, wie sie mir als Leser ihre Geschichte von sich und Gabe erzählen und mich daran teilhaben lassen möchte. Ich erfahre, wie sie sich kennengelernt haben, wie sich das alles mit ihnen entwickelte, wie sie wieder zusammenfanden, aber sich auch was änderte und zwar Gabe hat sich zu damals sehr stark verändert und Lucy muss damit zurechtkommen. Da gibt es aber auch ihre Wünsche für die Zukunft, die sie dann mehr und mehr auseinandertreibt. Sie möchte eine Karriere als Journalistin in New York machen und er will um die Welt reisen als Fotograf. Doch dann begegnen sie sich nach 13 Jahren wieder und mir stellte sich auch die Frage, ob sie wieder zueinander finden werden oder ob es sie zu dem Entschluss führen wird, dass sie getrennte Wege gehen. Um das für euch selbst herauszufinden, müsst ihr dieses wirklich fantastische Buch selber lesen. Es lohnt sich alle Male.

Mich hat diese Geschichte deshalb so emotional wieder zerrissen, weil ich damals meine Freundin in New York bei diesem Anschlag verlor. Man hat kurz davor trotz Zeitverschiebung noch telefoniert gehabt und dieses Telefonat wurde abrupt unterbrochen und ich wusste nicht, wieso, weshalb und warum. An diesem Tag hatte ich auch noch Berufsschule gehabt und als ich dann am späten Nachmittag einen Anruf meiner besten Freundin bekam, ich solle das TV einschalten und die Bilder dort sah, wusste ich wieso das Gespräch mit meiner Freundin, die in New York als Austauschschülerin war, plötzlich beendet wurde. Sie hatte an diesem Tag in einem der beiden Türme ein Vorstellungsgespräch gehabt und war auf dem Weg dorthin. Sie war zuletzt in einem der Fahrstühle und später kam raus, dass sie dort eingesperrt war mit noch ein paar anderen Menschen und da kam sie nicht mehr heraus. Ich möchte hier keine Jammerrezension schreiben, sondern ich verbinde diese Geschichte von Lucy und Gabe halt nunmal damit und für mich war es zu Anfang dieses Buches ein sehr sehr schlimmer Moment, da mir das bis heute sehr sehr wehtut was damals geschehen ist. Diese sehr sehr lange Wartezeit und das Bangen und Hoffen, dass sie es doch noch überlebt haben könnte und ich Sicherheit sei hat nicht nur mich, sondern auch ihre Familie sehr sehr mitgenommen und sehr drunter leiden lassen. Dieses Buch hat mir wieder vor Augen geführt, dass das Leben sehr sehr schnell vorbei sein kann und es wirklich kranke Menschen auf diesem Planeten gibt.

Der Schreibstil der Autorin war sehr besonders und echtgetreu. Sie hat die verschiedenen Themen, die darin angesprochen wurden so gut rüber gebracht, dass man ein Gefühl dafür bekam, was Lucy und Gabe durchgemacht haben müssen in ihren unterschiedlichen Emotionen. Die Settings wirkten so echt! Mir lief eine Gänsehaut hin und wieder durch den Körper und die Tränen flossen am laufenden Bande. Jil, ich danke dir trotz allem dafür, dass du mich ein stückweit wieder dahin katapultiert und mir persönlich auch geholfen hast dabei, es wieder etwas zu verarbeiten, was damals geschehen ist.

Lucy fand ich sofort sympathisch. Sie ist sehr ehrgeizig, humorvoll, witzig, wissbegierig und einen besonderen Hang zur Neugier. Das muss sie auch haben in ihrem Job. Ich habe die Geschichte durch ihre Augen sehen und kennenlernen dürfen. Dadurch hat sie mir einen anderen Blickwinkel vermittelt, den ich so bisher noch von keinem anderen Buch her gekannt habe.
Gabe wirkte auf mich sehr verschlossen. Er gab kaum was von sich preis am Anfang und dadurch konnte ich ihn auch nicht richtig einschätzen. Ich lernte ihn etwas später besser kennen und er vermittelte mir einen völlig anderen Eindruck als je zuvor. Er ist ein wunderbarer Charakter, den ich sehr in mein Herz geschlossen habe, weil er auch meine Leidenschaft teilt – nämlich die Fotografie. Selbst habe ich sie auf Eis gelegt, weil mir der Elan dazu fehlt und die Ideen für neue Fotos.

Werden Lucy und Gabe wieder zusammenfinden oder trennen sich ihre Wege?
Fazit
Für mich ist es das allererste Buch, welches ich von der Autorin Jil Santopolo gelesen habe und da sie mich damit sehr berührt und abgeholt hat, werde ich auf jeden Fall ihre weiteren Bücher verfolgen und lesen, da mir auch ihr Schreibstil, der flüssig, locker und leicht wirkte auf mich, sehr gefiel. Allerdings ist dieses Buch nichts für schwache Nerven, da Themen angesprochen werden darin, mit denen nicht jeder klarkommt.

Ich bedanke mich recht herzlich beim Bloggerportal und dem Heyne Verlag für die kostenlose Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Bewertung
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Eure Betti