Bookish Moments

[Rezension] Fang jetzt bloß nicht an zu lieben

Bettina B. | Mittwoch, 15. Februar 2023 | Kommentieren

 Werbung | Rezensionsexemplar

Preis: €12,99 [D] | Seiten: 432 | Reihe?: Einzelband | Genre: New Adult
Alter: ab 16 Jahren | Übersetzung: Maria Hochsieder | Format: Taschenbuch | Verlag: Droemer Knaur |
ISBN: 978-3-426-52934-8 | ET: 01.12.2022

Dieses Buch wurde mir von Droemer Knaur kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Daher ist meine Rezension Werbung für den Verlag, die Autorin und das Buch selbst.

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ ist ein in sich abgeschlossener Einzelband

Obwohl Harriet Hatley die begehrteste Hochzeitsfotografin in Leeds ist, glaubt sie nicht an die Ehe und findet Romantik nur schwer erträglich. Als ihr langjähriger Freund ihr einen Heiratsantrag macht, gerät Harriet in Panik. Kurz darauf ist sie nicht nur Single, sondern braucht auch dringend eine neue Wohnung. Nur deshalb zieht sie bei Cal ein, ohne ihn vorher wenigstens einmal getroffen zu haben – mit einer unangenehmen Überraschung. Dann kommt Harriets bestgehütetes Geheimnis ans Licht und droht ihr Leben zu zerstören, und ausgerechnet Cals scharfsinniger Humor bewahrt sie vorm Durchdrehen. Doch reicht das, um sich gemeinsam der Vergangenheit zu stellen?

Die britische Bestseller-Autorin Mhairi McFarlane zeigt auch in ihrer 8. romantischen Komödie »Fang jetzt bloß nicht an zu lieben«, dass eine Frau durchaus von der großen Liebe träumen kann, ohne deswegen ihr Glück von einem Mann abhängig zu machen.

Entdecke auch die anderen humorvollen Liebesromane von Mhairi McFarlane:

  • Wir in drei Worten
  • Ich glaub, ich will (Kurzroman)
  • Vielleicht mag ich dich morgen
  • Es muss wohl an dir liegen
  • Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
  • Sowas kann auch nur mir passieren
  • Aller guten Dinge sind zwei
  • Du hast mir gerade noch gefehlt
Hi, sind sie der Trauzeuge?“

Triggerwarnung!!!!

Wie gefällt mir das Äußere?

Das Cover  ist sehr schlicht gehalten von seinen farblichen Aspekten her und der cartoonartigen Frau, die sich vom Hintergrund abhebt. Sieht sehr einladend aus und gibt dem Gesamten ein komödienartiges Flair.

Worum geht es in diesem Buch?

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“   ist ein in sich abgeschlossener Einzelband von  Mhairi McFarlane. In diesem Buch geht es um Harriet, die die begehrteste Hochzeitsfotografin in ganz England ist, wo auch die ganze Handlung spielt. Doch selbst heiraten oder die Ehe kommt für sie selbst gar nicht in Frage.

Alicia, die ein Golden Surfer Girl der Küstenstadt Eden in Australien ist. Durch einen Haiangriff kann sie diese Leidenschaft allerdings nicht mehr ausüben und auch keine Zeit mehr im Meer verbringen, denn sie bekommt sofort eine Panikattacke, sobald sie sich diesem nähert. Sie tut alles, um ihre Ängste zu besiegen und macht sich gemeinsam mit Ethan, dem Haiexperten auf die Suche nach einer Lösung für ihr Problem. Doch ob er es schafft ihr diese Angst zu nehmen und was sonst noch in diesem Buch passiert, müsst ihr selber herausfinden, indem ihr es lest. Als ihr Freund Jonathan ihr einen öffentlichen Antrag macht, fühlt sie sich in die Enge getrieben und beendet umgehend ihre Beziehung mit ihm. Kurz danach zieht sie in eine WG mit Cal, der sich bald als der Runaway-Bräutigam herausstellt, den sie durch eine ihrer vielen Hochzeiten kennt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, schaffen es die beiden dennoch ein harmonisches Zusammenleben hinzubekommen. Jonathan gibt sich natürlich nicht geschlagen und taucht eines Tages plötzlich auf, um sie für sich zurück zu gewinnen. Aber nicht nur das passiert hier – nein – es taucht auch noch jemand aus ihrer Vergangenheit auf, dessen Existenz sie schon längst hinter sich gelassen hat.

Wie hat es mir gefallen?

Die Umsetzung  der Story hat mir soweit an sich gut gefallen. Ich habe auch eine süsse, kleine Liebesgeschichte aufgrund des Klappentextes und des Buchtitels erwartet und diese wurden auch erfüllt. Hier geht es allerdings noch um sehr viel mehr, was ich so an sich nicht erwartet hätte. Es wird ein für mich sehr ernstes Thema hier behandelt, nämlich Gaslighting, sowie die Toxic in Beziehungen. Diese beiden Dinge werden mit in diese Geschichte eingebunden und ich hätte mir aus meiner rein persönlichen Sicht eine kleine Triggerwarnung gewünscht an dieser Stelle vom Verlag oder der Autorin. Klar ist mir bewusst, dass solche Dinge auch einem die Leselust oder die Neugier auf ein Buch vermiesen könnten. Mich hätten sie dennoch nicht abgehalten davon das Buch zu schnappen und zu lesen. Es geht sehr in die Tiefe, da es heutzutage immernoch sehr häufig Menschen gibt, die unter solchen Beziehungen leiden und das alles nicht sofort wahrnehmen oder sich gar davon befreien können. Aber sowas kann nicht nur in Beziehungen vorkommen, sondern auch in Freundschaften, wie ich beispielsweise erleben musste und es nicht gemerkt habe. Erst als diese sich Wege sich trennten, ist mir das bewusst geworden und da kann man sich nicht direkt emotional und innerlich von trennen oder loslassen. Als ich den Titel und den Klappentext las, hat es mich neugierig auf das Buch gemacht, weil ich wissen wollte, wie ein Alltag als Hochzeitsfotografin so abläuft. Ich liebe auch Storys, die Komödie beinhalten und war sofort Feuer und Flamme. Nur da sehr viel mehr hinter diesem Buch steckt, habe ich es nicht auf die leichte Schulter genommen. Den Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und flüssig gepaart mit ein wenig Witz und Humor. Das hat sie auf jeden Fall drauf, aber sie geht auch sehr viel in die Tiefe und das merkt man sehr schnell.

Wie haben die Charaktere auf mich gewirkt?

Die Hobbyfotografin Harriet  ist so ein Charakter bei dem man das Gefühl bekommt durch das ganze Buch zu stolpern. Immer passiert etwas und man kommt nicht wirklich zur Ruhe. Dann wird sie wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, die sie doch eigentlich schon längst hinter sich gelassen hat und das verursacht nur jemand, den sie hinter sich ließ und das auf ganzer Linie. Sie muss eine wichtige Entscheidung treffen. Entweder setzt sie alles aufs Spiel, um jemand anderem zu helfen oder aber sie versucht endlich Frieden mit sich selbst zu schließen und im Leben anzukommen. Nur für welche Variante sie sich entscheiden wird, das müsst ihr selber herausfinden natürlich.

Jonathan  ist für mich ein sehr herrischer, manipulativer Mistkerl gewesen, der von Beginn an mir richtig auf den Senkel ging mit seinen ständigen Nörgeleien und dem Kritisieren von Harriet. Wenns nach ihm ginge, hätte er aus ihr am liebsten eine Marionette gemacht, die dann so perfekt wäre, wie er es gerne gehabt hätte. Doch so läuft das aber nicht. Als er Harriet einen Antrag macht, gibt sie ihm ja den Laufpass und das verkraftet sein männliches Ego nicht. Seine Familie ist aber auch leider nicht anders als er es ist. Sie hatte ja auch ständig was an ihr zu meckern. Und ob sie es immer so gemeint haben, wie es bei Harriet ankam. Denn wieso sagt man es dann so, wie man es angeblich nicht meint? Der Kerl hat mich so aufgeregt einfach und ging mir richtig auf den Zeiger mit seinem Perfektionismus und seiner toxischen Art. Ich kann solche Menschen nicht ausstehen einfach. Da ich selbst so etwas in einer Freundschaft erlebt habe, weiß ich genau von was ich hier rede.

Was hat das Buch mit mir gemacht?

Meine Gefühle fuhren richtige Achterbahnen diesmal und haben mich manchmal sogar wirklich an meine emotionale Grenzen gebracht. Ich hatte so oft Wut im Bauch, dass ich das Buch am liebsten hätte an die Wand klatschen oder schmeißen können wegen diesem egozentrischen Kerl namens Jonathan. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Gut Harriet hatte eher andere Emotionen in mir ausgelöst, wie Mitleid, Angst, Verzweiflung, wieso sie das so lange mit sich hat machen lassen (*sagt grad die Richtige…*), aber man kommt halt leider sehr schwer da wieder heraus, weil man dann Angst davor hat alleine dazustehen und wieder bei 0 anfangen zu müssen. Davor graut es einem.

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ ist einefür mich sehr süße, witzige Liebesgeschichte, die aber auch sehr in die Tiefe gehen kann und sich mit ernsten Themen darin beschäftigt. Es steckt sehr viel mehr dahinter als man zunächst vermutet. Man erfährt aber je mehr man liest umso mehr und die Vergangenheit von Harriet spielt da eine enorme Rolle dabei. Wichtige Themen werden auch nicht dabei ausgelassen, die deutlich zeigen, dass man ein bestimmtes Verhaltensmuster erkennen kann, wenn man genauer hinschaut auf die Signale, die jemand sendet. Da war vollkommene Frauen-Power und Solidarität vorhanden. Schade ist nur, dass es nicht von allen ersichtbar war. Die Beziehung zwischen Harriet und Cal hingegen kam leider meines Erachtens zu kurz. Daher gibt es wegen ein paar Punkten Abzug.
Handlung: ☆☆☆
Charaktere: ☆☆☆
Erzählstil: ☆☆☆☆☆
Spannung: ☆☆☆
Schreibstil: ☆☆☆☆
Cover: ☆☆☆☆
Fantasy: —-
Romantik: ☆☆☆
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 Liebste Grüße

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